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November 2014

 

Meine lieben treuen Mitglieder

des Helferbundes!

 

In diesem Jahr bekommen Sie schon den 3. Brief von mir. Überall liest man vom Ausbruch des 1. Weltkrieges vor100 Jahren – für uns im Helferbundwar das Jahr auch aus einem ganz anderen Grunde bedeutsam: Im April 1914 erschien das 1. Heft „Wir wollen helfen!“ aus der Feder von Tante Rita, die nach und nach die Aufgaben der Gründerin Bertha von Kroecher übernommen hatte. Das Mitteilungsblatt wandelte mehrmals sein Gesicht, doch die Aufgabe ist gleich geblieben: “Wir wollen helfen“ („WWH“ wie auf unserer blau-goldenen Vereinsbrosche). Erkennen Sie die frierenden Kinder? Den großen Jungen, der dem kleinen Jungen einen Apfel vom Baum holt oder das große Mädchen, das ein Kleidungsstück repariert? Damals nannten wir uns noch „Kapellenverein“, weil es das Hauptanliegen des Vereins gewesen war, Kapellen für die Dienstmädchen vom Lande zu bauen, die in Berlin in Stellung waren und die Sonntags einen guten Treffpunkt haben sollten. Später kam die Betreuung der Sozialwaisen dazu und nach dem 1. Weltkrieg die „Stille Hilfe“ für verschämte Arme. Erst als Tante Rita sich aus Altersgründen mehr und mehr zurückgezogen hatte, hieß der Verein offiziell „ Helferbund Rita von Gaudecker“.

 

Wir sind nur noch unter hundert Mitglieder, doch es ist immer wieder erstaunlich, wie Sie sich verbunden fühlen, durch Briefe, Anrufe und Spenden, so dass der Helferbund weiterhin seine Aufgaben erfüllen kann. Unsere Elsa Britzius lebt jetzt bei ihrer ebenfalls verwitweten schon recht hinfälligen Schwester in der Stadt Monte Carlo und hat dort leichter Kontakt zu ihrem Neffen Betto Britzius und dessen Familie. Er war gerade in Deutschland, nahm auch an unserer Mitgliederversammlung teil und berichtete von seiner Tante. Wir versprachen ihm, uns um die Kosten ihrer neuen Prothese zu kümmern. Die alte, die Elsa vor 30 Jahren bekommen hatte, ist nicht mehr gebrauchsfähig. Ich erkundigte mich bei einem hilfsbereiten orthopädischen Schumacher, der mir sagte, dass solche Prothesen in Deutschland 5-6000,- € kosten würden und in Argentinien sicherlich preiswerter seien. Ein Mitglied spendete spontan 50,- € und ein weiteres sagte die hohe Summe von 500,- € zu. Inzwischen ist der Neffe schon wieder einen Monat zurück in Argentinien und nun warten wir gespannt auf nähere Auskünfte. Die Prothese muss natürlich vor Ort angepasst werden. Wussten Sie, dass Elsa zwar mit dem Munde schreibt, ihre Gartenarbeit aber mit den Füßen macht? Eine bewundernswerte Frau!

 

Am 13. September fand die Mitgliederversammlung des Helferbundes Rita von Gaudecker in voller Harmonie in unserer Wohnung statt. Wir freuten uns besonders, dass außer den Vorstandsmitgliedern von Helferbund und Stiftung auch die Mitglieder Christa Steudel und Sigrun von Hirschheydt waren dabei. Die bisherigen Vorstandsmitglieder des Helferbundes wurden einstimmig wiedergewählt. Das Stephanstift in Hannover, dessen Kinder- und Jugendarbeit die Stiftung unterstützt, lud uns zum Kennenlernen zweier seiner Projekte ein: Die Abschlussfahrt eines Kindergartens in einem Brennpunkt mit 18 Nationalitäten, wo viele Kinder zum ersten Male in einem Restaurant aßen oder auswärts übernachteten. Dann fuhren sie uns zu einem Gestüt für das sozialpädagogische Training mit Pferden, wo wir die deutlichen Fortschritte bei den beiden Jungen merkten, die im zweiten Jahr dabei sind.

 

Nach dem plötzlichen Tode meiner Nachfolgerin im Pommernkonvent Ende April

2014 war ich ständig am Rotieren, um den Pommernkonvent noch am Leben zu halten: Wir hatten manche seiner Aufgaben in Hinterpommern übernommen und außerdem musste ich nach neuen arbeitswilligen Vorstandsmitgliedern suchen. Vom 17.-19. Oktober hatten wir eine außerordentliche Mitgliederversammlung in Travemünde und es gibt wieder einen richtigen Vorstand. Sonst hätten der Helferbund – soweit es in seinen Kräften steht – die Betreuungsaufgaben des Pommernkonvents übernehmen müssen. Ich behalte weiterhin die Redaktion der „Pommerschen Heimatkirche“ die monatlich als zweiseitige Anlage zur Pommerschen Zeitung erscheint, meine Tochter Mechthild ist bereit, ab 1.1.2015 den Schatzmeisterposten zu übernehmen, Adalhild Karp, aus dem Vorstand des Helferbundes, wird weiterhin Kassenprüferin im Konvent sein und ich bleibe natürlich Ehrenvorsitzende. So gibt es eine gewisse personelle Verflechtung. Gemeinsam wollen wir am 11. Juli 2015 das 25. evangelische Sommerfest in Zitzmin ausrichten und Sie alle sind dazu herzlich eingeladen! Mehr darüber im Frühjahrsrundbrief. -- Ende März findet immer ein großes Pommerntreffen in Anklam statt, organisiert von Manfred Schukat. Für viele ältere Menschen ist eine Tagesveranstaltung in Vorpommern weniger anstrengend als ein ganzes Wochenende in Travemünde. 2013 kamen 750 Teilnehmer, 2014 sogar 760. Die Veranstaltung beginnt stets mit einer Andacht, die Ansprachen sollen kürzer als 3 Minuten sein, so dass die Teilnehmer noch viel Zeit zum Erzählen haben. Uwe Burmester, der neue stellvertretende Vorsitzende im Pommernkonvent, hat Großeltern in Anklam und wird dafür sorgen, dass wir uns abends noch in einem Lokal zu einer formlosen Sitzung treffen können, siehe DIN A 5 Blatt!

 

Aus dem Jahre 1914 habe ich kein Helferbundblatt, aber immerhin vom Februar 1936 mit dem Bericht von der Weihnachtsfeier in Deep 1935 , verfasst von „Mutter Erna Kiefer“, die die Kinder dort Tag und Nacht betreute, die Säuglinge sogar mit in ihr Schlafzimmer nahm. Die Kinder blieben dort bis zur Einsegnung und Schulentlassung und wurden als Pflichtjahrmädchen und Lehrlinge weitervermittelt. Aus Platzgründen können wir nur den ersten Teil des Artikels abdrucken.

 

 

Meine Tochter Mechthild kann erst im November bis zum 5. Dezember ihren Jahresurlaub nehmen, den wir auf einer Kreuzfahrt durchs Mittelmeer verbringen wollen. Vor 100 Jahren war Kapitän Gerhard von Gaudecker, also Tante Ritas Mann, dort vor Istanbul zum Schutz der deutschen Botschaft stationiert.

 

Seien Sie nochmals bedankt für Ihre Treue bei der Unterstützung der Arbeit des „Helferbundes Rita von Gaudecker“! Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und alles Gutes für das neue Jahr.

Bleiben Sie behütet! Mit Helfergruß Ihre dankbare Rita Scheller