Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Diakoniestation Köslin / Koszalin (Polen)

Die evangelische Gemeinde in Köslin wurde erst 1997 eine selbstständige Pfarrei. Solange war die Gemeinde eine Predigtstation vom 60 Kilometer entfernten Stolp / Slupsk gewesen. Zu den Gottesdiensten traf man sich in der Kapelle der Pfingst-Gemeinde. Pastor Janusz Staszczak erreichte 1999 die Rückgabe der Gertrauden-Kapelle (erbaut 1383) an seine kleine Gemeinde. Außerdem erhielt er noch zwei benachbarte Grundstücke für den Bau eines Gemeindezentrums. Weil die Baugelder dafür wesentlich langsamer als erwartet flossen, musste eine Zwischenlösung für die Diakoniestation gefunden werden.

Deshalb hatte sich die Stiftung - unter Mithilfe Dritter - entschlossen, ein Einfamilienhaus für die geplante Diakoniestation zu kaufen. Im November 2001 wurde mit der Renovierung des Hauses begonnen, am 25. Januar 2002 wurde sie offiziell eröffnet. Am 02.02.2002 unterzeichneten die Diakonia Polonia, die ev. Gemeinde Köslin und die Rita von Gaudecker Stiftung einen Partnerschaftsvertrag, der die Arbeit der Station für die nächsten zehn Jahre sichern sollte.

Die evangelische Gemeindeschwester wurde auf der christlichen Hochschule in Warschau ausgebildet. Die Stiftung sorgte für zusätzliche Qualifikationsmöglichkeiten. Sie soll für das körperliche und geistige Wohl der evangelischen Gemeindeglieder deutscher sowie polnischer Abstammung und der dort noch lebenden Deutschen anderer Konfessionen sorgen. Außerdem soll sie mit ihrer Arbeit in das katholische Umfeld ausstrahlen.

Sie betreut die Gemeindeglieder in den vier Filialgemeinden, die bis zu 90 Kilometer entfernt wohnen. Eine Vielzahl von Besuchsberichten der Vorstandsmitglieder der Stiftung finden Sie in der Rubrik Berichte aus der Arbeit.

Die meisten Vorstandsmitglieder der Stiftung stehen bereits seit vielen Jahren in einem engen persönlichen Kontakt zu den Gemeindegliedern. Dazu gehörten bereits in der Vergangenheit – in Absprache mit den zuständigen Pastoren - Krankenbesuche, die Organisation von Gemeindenachmittagen und die Ausrichtung des alljährlichen Sommerfestes in Zitzmin, 20 Kilometer östlich von Köslin. Dorthin kommen dann Gemeindeglieder aus ganz Pommern in Sonderbussen aus Stolp, Stettin und Köslin. Die dabei gewonnenen Erfahrungen waren bei der Errichtung der Diakoniestation eine große Hilfe.

Im Jahre 2008 wurde das ev. Gemeindezentrum (ul. Polczynska 1, 75-802 Koszalin) neben der Getraudenkapelle eingeweiht und die Diakoniestation zog dorthin um. Das ehemalige Haus wurde vermietet, dort soll in den nächsten Jahren ein evangelischer Kindergarten eingerichtet werden. Zu den neuen Projekten gehört die Bildung einer Frauengruppe und eine Tai Chi Gruppe. Im Keller konnte ein Kraftsportraum und ein Gruppenraum für Jugendliche eingerichtet werden, außerdem half die Stiftung bei der Ausstattung der Gästezimmer.

Seit der Gründung der Diakoniestation sind die Leute älter geworden, zum Teil bereits gestorben, benötigen aber in ihrer letzten Lebensphase eine um so intensivere Betreuung, weil die meisten einsam geworden sind, denn die Kinder und Kindeskinder haben sich längst assimiliert und sprechen kein Deutsch mehr.

Die Vertragspartner der Stiftung auf polnischer Seite sind die ortansässige evangelische Gemeinde sowie die Diakonia Polonia in Warschau, die auch die Fachaufsicht übernommen hat.

Im Februar 2012 übernahm die pommersche Diakonie Züssow die Patenschaft für die Diakoniestation. Das neue Schwerpunktprojekt wurde noch nicht öffentlich vorgestellt.